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Die tiefe Verbindung zur Heimaterde und die gewohnte Autonomie der Fleimser Bevölkerung waren eine maßgebliche Grundlage, dass hier die Generalgemeinde Fleims gegründet wurde, eine uralte Institution, die noch heute besteht. Dem Tal wurde dadurch von den Fürstbischöfen von Trient eine gewisse Autonomie hinsichtlich der Verwaltung eingeräumt.
Darüber hinaus verfügte sie auch über gesetzgeberische Vorrechte und regelte Streitigkeiten, die beim “Banco de la Reson” (Thingstätte-Gericht unter freiem Himmel) im Pfarrpark diskutiert und Urteile gefällt wurden. Im Laufe der Jahrhunderte konnte die Generalgemeinde, eine Art Bauernrepublik, ihre Autonomie und ihr Tal gegen Einmischungen von außen weitgehendst verteidigen.
Die Vertreter (Regolani) jedes Taldorfes wählen alle vier Jahre den ersten Vorsitzenden (Scario) der Generalgemeinde. Heute verwaltet die Generalgemeinde Fleims die Naturschätze des Tales noch nach dem langobardischen Rotationsprinzip.
Die Privilegien der Magnifica Comunità di Fiemme wurden von der bayrischen Regierung 1807 abgeschafft. Nachdem sie ihre jahrhundertealte, politisch-administrative Funktion verlor und die Satzung mehrmals verändert wurde, blieb die Magnifica Comunità di Fiemme aber weiterhin, bis in die heutige Zeit eine Institution, welche das immense Walderbe des Tals verwaltet. Die Magnifica Comunità di Fiemme ist nicht nur für die korrekte Nutzung der Wälder, sondern auch für den Erhalt der historischen, sozialen und kulturellen Identität des Tals wichtig.
Die Magnifica Comunità hat ihren Sitz in ihrem Palazzo, einem historischen Gebäude in Cavalese, das eine Pinakothek, ein Museum, das Archiv mit Manuskripten, Statuten und wichtigen Schriften für die weit zurückreichende Geschichte des Fleimstals beherbergt.